27.04.2023

10 Jahre Geschmacksexplosion

Am 4. Mai 2023 feierte das Grill-Restaurant BAULÜÜT seinen zehnten Geburtstag. Grill-Fans aus der ganzen Region schätzen die Topqualität des angebotenen Fleisches. Im Gespräch erzählen der ehemalige Geschäftsführer Willy Graf und Chefkoch Claudio Renggli von gelungenem Marketing und einem gescheiterten Testessen.

 

Nach der Pensionierung des langjährigen Pächterpaars war Willy Graf als Geschäftsführer der CAMPUS SURSEE Seminarzentrum AG verantwortlich für die Planung des neuen Restaurants. Zusammen mit einem Projektteam entwarf er im Rahmen seines Nachdiplomstudiums den Businessplan für das BAULÜÜT. Wir wollten von ihm wissen, warum er ein Grill-Konzept entwickelte und welche Herausforderungen das Team in der Startphase zu bewältigen hatte.

 

Willy, das heutige BAULÜÜT trumpft mit saftigen Fleischgerichten, Burgerfestival und Tatar-Wochen auf. Ganz ehrlich: Würdest du heute auch wieder Fleisch als Restaurantkonzept wählen?

Ja, absolut. Das war auch nicht nur ein Bauchentscheid. Wir haben Marktanalysen erstellt, Trends evaluiert und die regionale Konkurrenz gecheckt. Ich würde es heute wieder gleich machen.

Was sollte das neue Restaurant einzigartig machen?

Ganz klar das Fleisch in Topqualität, ohne jegliche Kompromisse. Dieses hochwertige Angebot in Verbindung mit einem attraktiven Raum und einer ansprechenden Bar. Jeder Gast soll erleben, dass wir Gastronomie mit Herzblut machen.

Was waren die Herausforderungen bei der Planung und dem Bau des neuen Restaurants?

Wir haben lange über den richtigen Standort des Grills diskutiert. Und für welchen Herd wir uns entscheiden sollen, da dies sehr teure Investitionen sind. Aber auch die Grösse des Restaurants und die Materialisierung waren komplexe Themen. Wenn mich jemand davor gefragt hätte, ob ein Restaurant mit Sichtbeton atmosphärisch funktioniert, hätte ich verneint. Als wir dann sahen, wie die Betonwände mit der einzigartigen Maserung daherkamen, waren wir nur noch begeistert. Das Hauptthema «moderne Wärme» wurde voll getroffen.

Das BAULÜÜT liegt nicht direkt an einer stark frequentierten Hauptverkehrsachse – wie habt ihr es geschafft, dass die Region ins BAULÜÜT kommt?

Wir haben es mit einer grossen Werbekampagne geschafft. Im Vorfeld war die ganze Region mit orangenen Plakaten zugekleistert. Zudem hatte das BAULÜÜT schon immer einen guten Ruf. Diese Historie machte umso neugieriger, das neue Konzept kennenzulernen. Und mit dieser Kombination kamen die Gäste in Scharen zu uns. Den Namen BAULÜÜT mit Doppel-Ü haben wir übrigens bewusst beibehalten. Eine Umfrage zeigte, dass er einzigartig und positiv konnotiert ist.

Was wünschst du der heutigen BAULÜÜT-Crew für die Zukunft?

Dass sie weiterhin das führende Holzkohle- Grillrestaurant bleiben, mit Herzblut dabei sind und die Vision leben. Also weitermachen wie bisher.

Küchenchef Claudio Renggli ist seit Beginn mit dabei

Claudio, vor etwas mehr als zehn Jahren hast du dich fürs neue Grill-Restaurant BAULÜÜT beworben. Was hat dich damals dazu motiviert?

Mich reizte die Professionalität des Betriebs. Für mich war es allerdings aussergewöhnlich, dass mein Gegenüber beim Vorstellungsgespräch eine Krawatte trug. Von früher war ich eher den Dorfbeiz-Charakter gewohnt.

Nach nur drei Monaten Aufbauphase wurde das neue Restaurant eröffnet. Welche Erinnerungen sind geblieben?

Wir führten verschiedene Testevents durch. Zum Glück. Am 1. Mai 2013 bewarben sich Gäste für ein Testessen, an dem wir den À-la-carte-Abend durchspielen wollten. Alles ging drunter und drüber. Das war wiederum das Beste, was uns passieren konnte. Wir lernten viel und konnten so Prozesse optimieren.

Wie lief es nach der offiziellen Eröffnung?

Wir wurden massiv überrannt. Aufgrund des grossen Ansturms waren wir manchmal so stark mit uns selbst beschäftigt, dass wir verpassten, Kohle nachzulegen. Entsprechend mussten wir improvisieren bei der fehlenden Glut.

Was würdest du als Höhepunkte der letzten zehn Jahre bezeichnen?

Für mich persönlich ist der Trüffelevent, den wir auch im 2023 wieder durchführen werden, jeweils das Highlight des Jahres. Beim letztjährigen Event stimmte alles perfekt, auch die hervorragende Zusammenarbeit mit den Lieferanten. Der Event mit Gastköchin Meta Hiltebrand war ebenfalls ein unvergessliches Highlight. Wir alle waren total überrascht, wie sie selbst mitanpackte. Sie verteilte unserem Küchenteam viele Komplimente.

Wenn du dem BAULÜÜT zum zehnten Geburtstag ein Geschenk machen dürftest, was wäre das?

Ich würde mir fürs BAULÜÜT einen eigenen Köhler wünschen, der bei uns auf dem Campus die perfekte Holzkohle produziert.

 

 

Interviews: Martin Schmid

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