Walter Wermelinger: Nach 34 Jahren CAMPUS SURSEE geht er in Pension
Ende März hängt Walter Wermelinger seine Kochschürze an den Nagel und geht in Pension. Mit ihm verlässt uns nach 34 Jahren ein «Urgestein», das so einiges erlebt hat am Campus.
«In dieser langen Zeit ist es mir nie langweilig geworden», sagt Wermelinger rückblickend. «Wir sind ein gutes Team. Und ich schätze den direkten Kontakt zu den Gästen. Im Gegensatz zu früheren Tätigkeiten stehe ich hier bei der Essensausgabe auch mal an der Front.» 1988 nahm Walter Wermelinger seine Tätigkeit beim CAMPUS SURSEE auf. Zunächst als Sous-Chef, dann als Küchenchef. Heute arbeitet er in einem 60-Prozent-Pensum als Koch. Wermelinger hat in seiner Laufbahn rund 20 Lernende ausgebildet. «Diese zu fördern und zu motivieren, das war genau mein Ding», erklärt er zufrieden. Auch die Arbeit mit Lebensmitteln habe ihn stets fasziniert. Erinnert er sich noch an seinen ersten Arbeitstag? «O ja, und ob», schmunzelt Wermelinger: «Ich durfte 30 Kilo Hörnli kochen. Die habe ich dann aber glatt so was von verkocht … Ein toller Einstand», sagt er heute selbstironisch. Und mit etwas Wehmut denkt er daran, wie sie auf Taburettlis sitzend an einem langen Tisch stundenlang Kartoffeln oder Bohnen gerüstet hätten. Das waren noch Zeiten …
Vom Gault-Millau-Restaurant in die «Kantine»
Bevor der passionierte Wanderer beim Campus anfing, arbeitete er im geschichtsträchtigen «Le Manoir» am Bundesplatz in Luzern. Vom Gault-Millau-Restaurant zur «Kantine»: Ist das kein Abstieg? «Nein, für mich war es ein Gewinn an Lebensqualität. Beim Campus hatte ich geregeltere Arbeitszeiten als anderswo im Gastgewerbe. Und an den Wochenenden frei.» Letzteres habe sich inzwischen zwar geändert, wie er leicht melancholisch anmerkt. Aber ansonsten sei der Campus ein Top-Arbeitgeber. «Wir waren von Anfang an wie eine Familie mit einem guten Zusammenhalt. Das ist auch so geblieben, als der Campus immer grösser wurde.» Der gebürtige Willisauer hat hier so einiges erlebt – Hochs und Tiefs. Die positiven Dinge jedoch überwiegen. In besonders guter Erinnerung bleibt ihm die erste Ehrenmeldung eines seiner Lernenden vor fünf Jahren. Für Wermelinger ist klar: «Ich würde heute wieder Koch lernen. Denn gegessen wird immer», meint er mit einem Lachen.
Freude aufs Enkelkind
Kochen sei harte Arbeit – egal, ob man für 10 oder 1’000 Gäste Essen zubereitet. Aber der Beruf sei schön und sehr vielfältig. Und doch geht Wermelinger gern in Pension. Angst, in ein Loch zu fallen, habe er nicht. «Vor ein paar Monaten wurde ich Grosspapa», sagt er sichtlich stolz. «Ich freue mich darauf, Zeit mit dem Enkelkind zu verbringen, aber auch aufs Reisen oder Lesen. Ich will einfach das Leben geniessen. Und ganz weg bin ich ja nicht. Ich werde dem Campus auch künftig als Koch-Aushilfe bei Anlässen und Events erhalten bleiben.» Sagt’s und macht sich auf in die Küche. Heute gibt’s eines seiner Mercato-Lieblingsgerichte: Pastetli mit Kalbfleisch-Kügelchen. Walter Wermelinger schwingt noch einmal den Kochlöffel für uns. En Guete … ond aus Gueti, Walter!