Thomas Stocker übergibt ab März das Zepter an Andrea Ming. Er schaut nochmals zurück auf seine Zeit als stellvertretender Direktor, spricht über die aktuelle Lage beim Campus und sagt, warum er trotz allem zuversichtlich in die Zukunft blickt.
Thomas, heute hast du die letzte Leitungs-Sitzung in der Funktion als stellvertretender Direktor geführt. Wie fühlst du dich?
Die Arbeit als stellvertretender Direktor hat enorm Spass gemacht. Und ganz ehrlich: Es ist kein Geheimnis, dass ich den Campus auch weiterhin sehr gerne geleitet hätte. Dass ich dazu in der Lage bin, habe ich in den stürmischen letzten sieben Monaten bewiesen. Aber es ist, wie es ist und ich schaue positiv in die Zukunft.
Du hast den Campus während den letzten sieben Monaten durch sehr herausfordernde Zeiten geführt. Welche Learnings nimmst du persönlich mit?
Es ist wichtig, auch in diesen stürmischen Zeiten die Ruhe zu bewahren und gut zuzuhören, um sich dann eine eigene Meinung zu bilden. Getroffene Entscheide müssen durch die Leitung solidarisch getragen und umgesetzt werden.
Thomas Stocker: «Ruhe bewahren, gut zuhören und sich dann eine eigene Meinung bilden.»
Am 1. März 2021 startet unsere neue Direktorin Andrea Ming. Wie verläuft die Arbeitsübergabe und Einarbeitung?
Das detaillierte Einführungsprogramm steht und für eine reibungslose Übergabe ist gesorgt. Ab März werde ich die Geschäfte und Projekte sukzessive an Andrea abtreten.
Welche Tipps gibst du ihr mit auf den Weg?
Gut zuhören und nicht alles über den Haufen werfen. Dazu aber auch genau hinschauen, um die richtigen Entscheide zu treffen.
Bei unserem letzten Interview Ende Januar hast du gesagt, dass wir finanziell «in sicheren Gewässern segeln». Ist dies immer noch der Fall?
Ich kann bestätigen, dass wir momentan noch genügend „Wasser unter dem Kiel“ haben und unsere finanzielle Lage als Gruppe noch bis Ende Juli gesichert ist. Je länger die behördliche Zwangsschliessung der Gastronomie, verbunden mit Fernunterricht im Bildungszentrum, noch dauert, desto schlimmer wird die Lage – insbesondere für das Seminarzentrum. Beim Seminarzentrum rechnen wir bereits heute mit einem enormen Jahresverlust, welcher aktuell durch das Bildungszentrum Bau vermindert wird. Je nach Prognose und Entwicklung für den Herbst werden aber Strukturanpassungen im Seminarzentrum unumgänglich sein.
Vor Kurzem durften wir an der Stimmungsbarometer-Umfrage teilnehmen. Kannst du schon erste Resultate verraten?
Zunächst einmal: Besten Dank an die Mitarbeitenden für die vielen Rückmeldungen, die im Grundtenor sehr positiv, aber auch sehr unterschiedlich ausgefallen sind. Während im Bildungszentrum zum Beispiel bemängelt wird, dass oft die gesamte Leitung im Homeoffice weilt, kritisiert man in der Stiftung die uneinheitliche Haltung der Campus-Leitung. Im Seminarzentrum herrscht vor allem die Angst vor der unsicheren Lage. Die detaillierten Auswertungen der Umfrage werden demnächst im internen CampusNet aufgeschaltet und via Linienvorgesetzte innerhalb der Teams diskutiert. Zudem wird das Stimmungsbarometer am Mitarbeiterforum vom 25. März 2021 thematisiert werden.
Bald kannst du dich wieder voll und ganz auf deine Rolle als Geschäftsführer des Bildungszentrums Bau konzentrieren. Welche grösseren Projekte stehen an?
Die digitale Transformation, die Umsetzung des Masterplans 2030 des SBV sowie die Erschliessung neuer Geschäftsfelder werden meine Agenda in den nächsten Monaten füllen. Die Schule sowie der Raumbedarf werden wachsen, davon bin ich überzeugt und deshalb blicke ich zuversichtlich nach vorne.
Thomas, herzlichen Dank für dieses Gespräch und ich denke, ich spreche da im Namen der gesamten Campus-Crew: Danke für deinen tollen Einsatz in den letzten sieben Monaten. Du hast den „Tanker“ Campus mit Mut, Können und Entschlossenheit souverän durch den Corona-Sturm manövriert. Wir alle wünschen dir weiterhin viel Elan und Leidenschaft, um die kommenden Herausforderungen zu meistern.
Herzlichen Dank an alle Mitarbeitenden. Nur dank euch meistern wir diese Krise. Jeder Kapitän ist nur so gut wie seine Mannschaft. Der Applaus gehört euch!
Interview: Fabio Colle, Leiter Unternehmenskommunikation, 23.02.2021