Anlässlich des 50-Jahr-Jubiläums und der Eröffnung der neuen Eventhalle am 7. Mai 2022 rocken Ritschi, der ehemalige Plüsch-Sänger aus dem Berner Oberland, und Caroline Chevin, Soulsängerin aus Weggis, die Bühne. Wir konnte beide im Vorfeld auf den Campus einladen und haben mit ihnen über ihre TV-Projekte, ihr Gefühlsleben und eine „Weltpremiere“ gesprochen.
Caroline, Gratulation! Wie fühlt es sich an, zum erlauchten Kreis der TV-Sendung „Sing meinen Song Schweiz“ zu gehören?
Ich hatte eine riesige Freude, als mich Seven im letzten Sommer telefonisch kontaktierte. Für mich eine grosse Ehre, in dieser Sendung dabei zu sein, war ich zuvor doch fünf Jahre im Ausland und konnte nicht annehmen, dass man mich im Musikbusiness noch kennt.
Ritschi, hast du ähnliche Glücksgefühle? Im Dezember durftest du den Sieg bei „The Masked Singer Switzerland“ einfahren.
Wohl eher eine Achterbahn der Gefühle. Diese Show war mitunter das Extremste, was ich seit Langem gemacht habe. Da ich etwas klaustrophobisch bin, gab es zu Beginn Momente, in denen ich Panik schob, da man in der Maske kaum Luft kriegt. Am Ende bekam ich dann meine Ängste in den Griff und konnte die Show gewinnen. Somit doch ein Happy End.
Was war das Anstrengendste an diesen Maskenauftritten?
Niemand ausser meiner Frau und dem Management war eingeweiht, nicht einmal meine Kinder oder die Bandkollegen. Während sechs Wochen wurde ich vor der Sendung von einem Chauffeur abgeholt. Im Hotel hatte ich einen persönlichen Assistenten, das Essen wurde aufs Zimmer gebracht, ein gigantisches Versteckspiel.
Caroline, bei „Sing meinen Song Schweiz“ brauchst du keine Maske, sondern interpretierst in emotionaler Umgebung Songs der anderen Künstler, während diese deinen Songs neue Facetten verleihen. Zeigst du gerne Gefühle in der Öffentlichkeit?
Da ich sehr authentisch bin, rede ich gerne über meine Gefühle. Das gehört zu mir und wahrscheinlich ganz allgemein zu uns Künstlern. In meinen Songs singe ich viel über Emotionen. Trotzdem kommen auch bei mir nicht immer die Tränen. Das unterscheidet mich wohl von einer Schauspielerin.
Siehst du Gemeinsamkeiten in eurer Musik?
Wir kommen beide aus der Ecke des Funk-Covers, kennen uns schon rund 20 Jahre. Bei mir hat es mit Mundart gestartet. Ich hatte damit einen Demovertrag bei Sony, die Dialekt-Songs wünschten. Obwohl für mich immer klar war, englisch zu singen. Leider hat es dann mit dem Solovertrag nicht geklappt, ich hätte die Emotionen nicht transportieren können. Danach habe ich auf eigene Faust begonnen, in englisch.
Ritschi, warum singst du auf berndeutsch?
Am Anfang wollte ich immer englisch singen. Mit meiner ersten Cover-Band haben wir genau das getan. Als wir dann selber Songs komponierten, fehlte uns jedoch einer, der richtig gute englische Texte schreiben konnte. So entschieden wir uns doch für Mundart und starteten 2002 durch. Der Rest ist Geschichte. Heute kann ich mir nichts mehr anderes vorstellen.
Caroline, du warst fünf Jahre in Neuseeland, nun mit deinem Sohn wieder zurück in der Schweiz. Was hast du im Ausland am meisten vermisst?
Neben Familie und Freunden fehlten mir vor allem Kleinigkeiten, wie z.B. Zugfahren, ein bestimmtes Salz, Fondue, Schokolade. Die Schweizer Jahreszeiten habe ich sehr vermisst, richtig kalt mit Schnee, ein heisser Sommer. Jetzt bricht es mir das Herz, wenn ich an Neuseeland denke.
Ritschi, auch bei dir hat sich in den vergangenen Jahren einiges verändert, du hast Familie mit zwei Kindern. Wie lässt sich das mit deinem Job als Musiker vereinbaren?
Durch eine sehr tolerante Frau, die mich schon seit über 25 Jahren kennt. Sie erlebte alle Hochs und Tiefs mit mir und weiss, dass ich für mein Leben als Musiker kämpfe. Und dass ich bereit bin, das Rad neu zu erfinden, um Musiker zu bleiben. Seit wir Kinder haben, arbeite ich drei Tage unter der Woche von 8 – 17 Uhr, in meinem kleinen Studio. Bei Konzerten natürlich auch am Wochenende. An zwei Tagen in der Woche kümmere ich mich um die Kinder und meine Frau arbeitet. Ich habe ein sehr privilegiertes Leben.
Was sind eure nächsten Pläne?
Caroline:
Am 22. April erscheint mein neues Album mit vielen positiven und dancigen Songs. Dies ist für mich ein ganz spezieller Moment, da ich das erste Mal ein Album mit Songs veröffentliche, die ich als alleinerziehende Mutter schrieb. Jede freie Minute musste ich mir dafür zusammenklauben. Und dann bin ich mit dem neuen Programm auch auf Tour. Ich werde mir überlegen müssen, wie ich Kind und Konzerte unter einen Hut bringe.
Ritschi:
Im Frühling arbeite ich konzentriert an neuen Songs. Ab Mitte Mai starten dann die Proben für die Thuner Seespiele mit dem Musical „Io senza te“ bis Mitte Juli. Danach sind bis Ende August rund 35 Shows. Das neue Album ist fürs 2023 geplant. Ziemlich genau in einem Jahr starten wir die Tour. Die kommende Zeit wird also ziemlich streng. Aber nach zwei Jahren Pandemie freue ich mich sehr auf die viele Arbeit.
Auf was dürfen sich die Gäste eures Konzerts vom 7. Mai in der neuen Eventhalle im CAMPUS SURSEE besonders freuen?
Caroline:
Es wird ein Konzert geben mit ganz viel Energie, Authentizität und Emotionen. Wir freuen uns unglaublich auf die Live-Konzerte.
Ritschi:
Nach der langen Durststrecke wollen wir endlich wieder zeigen, wie sich Livemusik anfühlt. Zusammen Magic Moments schaffen und unsere Leidenschaft wieder mit Publikum teilen. Wir sind hungrig auf Live-Gigs und freuen uns auf die vielen Leute, die am 7. Mai dabei sind.
Werden wir ein Duett hören?
Aber ja doch! Nachdem wir uns schon 20 Jahre kennen, werden wir erstmals gemeinsam etwas auf die Bühne bringen.
Wer die beiden jetzt schon im Duett hören will, entdeckt im Video auf der Konzertseite eine Überraschung.
Auch Tickets à CHF 39.00 für den 7. Mai gibts hier auf der Ticketplattform zu kaufen.