11.05.2022

Bildungstage 2022

Bildungstage am 9. und 10. Mai 2022

Bildung gestalten – Zukunft gestalten

Am Montag, 9. Mai und am Dienstag, 10. Mai hat das CAMPUS SURSEE Bildungszentrum Bau zusammen mit dem SBV (Schweizer Baumeisterverband) eine Atmosphäre der Inspiration und des Austauschs geschaffen. Expertinnen und Experten der Bildung haben den Teilnehmenden einen Einblick in die Zukunft der Bildung gegeben. An beiden Tagen gab es zum Schluss einen Apéro riche in stimmungsvoller Atmosphäre.

 

«Zeitreisen sind eigentlich nicht möglich», eröffnet Marc Aurel Hunziker, Leiter Bildung des SBV, die Bildungstage vom 9. und 10. Mai auf dem Campus Sursee. Er fügt als Beweis das Experiment von Astrophysiker Stephen Hawkin an. Dieser hatte 2009 zu einer Geburtstagsparty geladen, die Einladungen aber erst einen Tag nach der Party verschickt. Dies in der Hoffnung, sie erreiche Gäste aus der Zukunft. Erwartungsgemäss ist keiner gekommen – und damit bewiesen, dass Zeitreisen nicht möglich sind. Trotzdem möchte Marc Aurel Hunziker insbesondere im Hinblick auf den Masterplan Bildung 2030 des SBV an diesen beiden Tagen, die ganz im Zeichen der Bildung der Zukunft stehen, zumindest eine virtuellen Zeitreise wagen. Denn ein Blick in die Kristallkugel lohnt sich: Es gibt zahlreiche interessante Trends, Thesen und Prognosen, die die Expertinnen und Experten für Zukunftsfragen an diesen beiden spannenden Tagen in hochkarätigen Referaten und Workshops erörtern.

 

Nachhaltigkeit und lebenslanges Lernen

Den Auftakt macht Zukunftsexperte und Keynote Speaker Nils Müller. Er stellt die wichtigsten (digitalen) Trends der Zukunft vor, die letztendlich auch massgebend für die Bauindustrie sein werden. Neben Künstlicher Intelligenz und dem Super Human wird sich mit New Work auch der Arbeitsplatz der Zukunft verändern. Einer der wichtigsten Trends, das zeigt auch die schnelle Zuschauerumfrage, ist mit Sicherheit die Sustainability. Nachhaltigkeit, in Kombination mit immer stärkerer Vernetzung – bis zum Jahr 2030 werden weltweit 100 Milliarden Geräte miteinander verbunden sein – werden zu wichtigen Markern. Diese gilt es, auf dem unternehmenseigenen Trendradar zu beachten. Dass Digitalisierung, oder genauer, Robotik, keine Arbeitsplätze abschafft, sondern im Gegenteil, Mensch und Maschine sich ergänzen, zeigt das eindrückliche Beispiel von ‘Spot’. Dies ist ein Roboter-Prototyp der MEB Group, der auch die Treppe auf die Bühne locker meistert und somit dereinst auf Baustellen und in Gebäuden zum Einsatz kommen kann. Diese These vertritt auch Digitalexpertin Dr. Sarah Genner. In ihrem Referat zu den Future Skills betont sie, dass die Digitalisierung auch Arbeitsplätze schafft. Künftig geht es nicht nur darum, sich ‘digitale Kompetenzen’ anzueignen. Lebenslanges Lernen spielt mehr denn je eine Rolle, und dabei sind auch persönliche Kompetenzen im Umgang mit der Digitalisierung wichtig. Genner zeigt auf, dass das Schweizer Bildungssystem wandelbar und sehr anpassungsfähig ist und damit dem digitalen Fortschritt standhalten kann. Auch künftig werden Persönlichkeit, Motivation und Charakterstärken einen grossen Stellenwert bei der Berufswahl haben. Um die Generation Z aber zu echten digital Natives mit mehr als reiner ‘Wisch-Kompetenz’ zu machen, braucht es Wissensvermittlung. Es gilt, den Nachwuchs zu motivieren und als Ausbildner selber motiviert zu bleiben.

Mit einem Augenzwinkern schliessen Roman Tschäppeler und Mikael Krogerus in ihrem Vortrag diesen ersten spannenden Tag. Eindrücklich zeigen sie auf, dass 90 Prozent ‘von allem’ Mist ist und wie man schnell und mit wenig Wissen auf dem Mount Stupid landet.

 

Insgesamt 14 Referate und Workshops haben über die zwei Tage verteilt stattgefunden.  Abgerundet wurden die Bildungstage mit einer Begegnungszone mit 19 Ausstellern.

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