06.06.2025

So geht bauen mit Allianz

Effizient, partnerschaftlich, zukunftsweisend

Am Dienstag, 13. Mai 2025, lud das Bauausbildungszentrum der Schweiz – der CAMPUS SURSEE – zum Networking-Event über sein beispielhaftes und zukunftsweisendes Pionierprojekt AllianzOne ein. Fachleute aus der Baubranche erhielten dabei exklusive Einblicke in innovative Formen der Zusammenarbeit und diskutierten, wie Allianzen das Bauen effizienter, transparenter und partnerschaftlicher gestalten können.

 

Erfolgreiches Bauen basierte längst nicht mehr nur auf guten Plänen – entscheidend sind starke Partnerschaften und eine vertrauensvolle Zusammenarbeit. Wie diese in der Praxis aussieht, darüber erzählten die Partner des AllianzOne Projekts gleich selbst. Im Rahmen interaktiver Workshops von AllianzOne wurde praxisnah im Rohbau des Gebäude 1, gezeigt, wie dieses Modell funktioniert, welche Vorteile es bietet und worauf es in der Umsetzung besonders ankommt. Es wurden nicht nur die Vorteile und Erfolgsfaktoren von Bauallianzen in den Mittelpunkt gestellt, auch das vierstöckige Gebäude konnte im Rahmen eines Rundgangs aus nächster Nähe erlebt werden, ein gelungener Networking Anlass.

Praxisnahe Einblicke aus erster Hand

Rund 160 interessierte Gäste versammelten sich im Rohbau befindenden Schulhauses. Nach einer Führung durch das beeindruckende Gebäude, mit innovativen Lernräumen, grosszügigen Lounges, Pausenzonen und Terrassen auf vier Etagen, starteten die sechs parallellaufenden Workshops. Hier berichteten die Baupartner aus erster Hand, über ihre Erfahrungen mit dem Allianzmodell. Diese verdeutlichten, dass in dieser Bauallianz tatsächlich «alle am gleichen Strick ziehen».

Gemeinsames Verständnis als Basis

Zu Beginn der Veranstaltung betonte Thomas Stocker, Geschäftsführer Bildung und Gastgeber des Anlasses, die Freude und den Mehrwert, den das Bauen in Allianzen mit sich bringt: «Bauen in Allianzen macht Spass!» Am Beispiel des CAMPUS SURSEE wurde deutlich, wie wichtig ein engagierter und vorbildlicher Bauherr für das Gelingen einer Bauallianz ist. Der Informationsfluss ist hierbei umfassend und transparent – das Ziel ist erreicht, wenn alle Beteiligten, vom Bauherrn über die Planer bis hin zu den ausführenden Unternehmen, ihre Arbeit als integralen Bestandteil des Gesamtprojekts verstehen.

Was sind weitere Erkenntnisse, wie erleben die Beteiligten das Allianz Projekt? Hier sind einige Erfahrungen zusammengefasst:

Erfahrungsbericht aus dem Workshop der Planer

Zusammenarbeit, Kommunikation und gelebtes «Best for Project»

Das Allianzprojekt am CAMPUS SURSEE startete mit einem klassischen Vorprojekt, das gemeinsam mit den Planern erarbeitet wurde. Auf dieser Basis wählten die Verantwortlichen gezielt die Allianz-Partner aus und banden sie ein. Ab diesem Zeitpunkt trafen sich alle Beteiligten alle zwei Wochen, um das Projekt gemeinsam zu besprechen und laufend zu optimieren. Ein besonderer Vorteil war die frühzeitige und detaillierte Ausarbeitung des BIM-Modells, die eine präzise Planung und hohe Transparenz für alle ermöglichte. Direkte Kommunikationswege sorgen für schnelle Abstimmungen und effiziente Problemlösungen.
Die Zusammenarbeit auf der Baustelle ist konstruktiv und von der Haltung «Best for Project» geprägt, die alle im Arbeitsalltag leben. Zum Abschluss bringt jeder Planer ein Praxisbeispiel ein, das zeigt, wie sich die Arbeitsweise durch Integrated Project Delivery (IPD) verändert. Diese Berichte verdeutlichen, wie sehr das Allianzmodell eine partnerschaftliche und effiziente Projektabwicklung fördert.

Erfahrungsbericht der Unternehmer

Transparenz, Innovation und gemeinsamer Erfolg durch die richtige Wahl der Unternehmer

Für jedes Gewerk lud der Bauherr drei Unternehmer ein, um ihre Eignung für die Allianz zu prüfen. Neben fachlicher Qualifikation zählen besonders digitale Kompetenz und Nachhaltigkeit, die zur Philosophie des CAMPUS SURSEE passen müssen. Die Kosten spielten anfangs keine Rolle; stattdessen ist die Bereitschaft zum Open-Book-Prinzip entscheidend, bei dem alle Zahlen und Verträge offengelegt werden – ein deutlicher Unterschied zu klassischen Ausschreibungen.
Die ausgewählten Unternehmer schätzen die innovative Zusammenarbeit und die Möglichkeit, die neue Methode mitzugestalten. Ein Anreiz ist auch die partnerschaftliche Gewinnverteilung am Projektende. Nach der Auswahl bringen die Unternehmer eigene Optimierungsvorschläge ein, Zielkosten werden monatlich überprüft und Verbesserungen als Bonus ausgeschüttet.
Anfangs ist der Administrationsaufwand durch intensive Abstimmung höher, reduziert sich aber während der Ausführung deutlich. Auch die Auswahl der Subunternehmer erfolgt gemeinschaftlich. Das Fazit der Unternehmer ist eindeutig: Ein tiefes Verständnis füreinander und gegenseitiges Vertrauen führen dazu, dass alle Beteiligten gemeinsam zum Projekterfolg beitragen.

Erfolgsfaktoren auf der Baustelle aus Sicht der Baustellenchefs

Digitalisierung, Kommunikation und Lean-Management

Ein grosser Vorteil des Allianzprojekts ist der weitgehende Verzicht auf Papier durch digitale Arbeits-weisen, was Abläufe vereinfacht und beschleunigt. Die Zusammenarbeit profitiert von offener Kommunikation und gegenseitiger Unterstützung: Probleme werden direkt im Team gelöst, was das Ver-trauen stärkt und ein partnerschaftliches Klima schafft. Das BIM-Modell hilft, Details präzise zu besprechen, während klassische 2D-Pläne für den schnellen Überblick weiterhin wichtig bleiben. Ein weiterer Erfolgsfaktor war das konsequente Anwenden von Lean-Management-Prinzipien: Im Wochenrhythmus trafen sich alle Projektbeteiligten am Lean-Management-Board, um die nächsten drei Wochen gemeinsam zu planen und Aufgaben zu koordinieren. Die Erfahrung zeigte, dass eine noch engmaschigere Abstimmung – etwa durch ein tägliches morgendliches Treffen auf der Baustelle – zusätzliche Effizienzgewinne bringen und Leerläufe vermeiden könnte. Insgesamt zeigen Digitalisierung, offene Kommunikation und Lean-Management, wie sie die Zusammenarbeit verbessern und massgeblich zum Projekterfolg beitragen.

Erfolgsfaktor Allianz: Neue Wege für Baukultur und Zusammenarbeit

Das Feedback der Beteiligten fällt durchweg positiv aus. Die Erfahrungen aus den AllianzOne-Workshops zeigen, dass dieses Modell nicht nur technische und wirtschaftliche Vorteile bringt, sondern auch das Arbeitsklima und die Projektkultur nachhaltig stärkt. Der Tag endete passend zur partnerschaftlichen Baukultur mit einem gemeinsamen Stehdinner – ein Symbol für das Miteinander, das das Allianzmodell auszeichnet. Die Veranstaltung machte deutlich: Das Allianzmodell steigert nicht nur Effizienz und Qualität von Bauprojekten, sondern fördert auch Motivation und Freude am gemeinsamen Arbeiten. Es ist ein zukunftsweisender Ansatz, der im modernen Bauen seinen festen Platz finden sollte.

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